„besonders empfehlenswert“, „vorbildlich“, „Testsieger“… Wie kommen die Testergebnisse von ADAC und Co. zustande?

Die Deutschen kaufen Markenreifen – am liebsten Testsieger. Klar, dass alle Hersteller ebensolche „Testsieger“ in ihrem Angebot haben möchten. Aber wie kommen die Testergebnisse, denen wir oft blind vertrauen, zustande? Was wird getestet? Welche Kriterien gilt es einzuhalten?
 
Die ADAC-Reifentests haben eine besonders hohe Reputation. Spricht man dem ADAC eine große Kompetenz und Unbestechlichkeit zu. Die Winterreifentests des Automobil-Clubs finden sowohl auf trockener Fahrbahn als auch auf nasser, schneebedeckter und eisglatter Fahrbahn statt. Ein Winterreifen muss auf vier Untergründen überzeugen. Getestet – wenn auch mit einer geringeren Gewichtung – wird der Schnelllauf, der Kraftstoffverbrauch und der Verschleiß. Bestnote im ADAC-Reifentest ist „besonders empfehlenswert“.
 
Hohe Aufmerksamkeit verspricht auch ein gutes Ergebnis im Test von Auto, Motor & Sport. Auch hier gilt ein „besonders empfehlenswert“ als Ritterschlag. Getestet wird auf Schnee, nasser und trockener Fahrbahn. Die Tests variieren je nach Untergrund. Generell wird Handling und Bremsweg bewertet. Auf Schnee und nasser Fahrbahn gibt es zusätzlich die Kriterien „Traktion“, „Aquaplaning“ und „Seitenführung“. Dagegen wird auf trockener Fahrbahn auch „Spurwechsel“, „Komfort“, „Abrollgeräusch“ und „Rollwiderstand“ getestet.
 
Als auflagenstarke Zeitschrift hat auch der Test von Auto Bild Relevanz. Auch hier wird auf Schnee, trockener und nasser Fahrbahn getestet. Bremsweg ist bei allen Untergründen ein Testkriterium. Bei nasser Fahrbahn kommt die „Kreisbahn“ hinzu. Auf Schnee wird zusätzlich noch „Slalom“, „Traktion“ und „Handling getestet. Auf trockener Fahrbahn kommen die Reifen hinsichtlich „Handling“, „Abrollkomfort“, „Vorbeifahrgeräusch“ und „Rollwiderstand“ unter die strengen Prüferaugen.
 
Zusammenfassend kann man sagen, dass die großen Tests in den wesentlichen Punkten vergleichbar sind. Da erstaunt es auch nicht, dass oft die „üblichen Verdächtigen“ in den Bestenlisten zu finden sind. In den 2009er-Tests lagen regelmäßig Markenreifen wie der Continental WinterContact TS 830, der Goodyear Ultragrip 7+ und der Dunlop SP Winter Sport 3D weit vorn. Aber auch relativ günstige Reifen wie der Semperit Speed-Grip wussten zu überzeugen. Und ab und an schafft es auch ein Überraschungsreifen wie aktuell der Nokian WR G2 mit guten Ergebnissen nach vorn. Nur eines war bisher nie der Fall: Dass Billigreifen einen Fuß auf´s Trapez bekamen.
 
Trotzdem, man darf nicht nur als Reifenhersteller auf die 2010er Ergebnisse für Winterreifen gespannt sein.

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